Resurrection in Rost: Eine Ode an die Bedeutungslosigkeit
Ah, die 1980er-Jahre, als die Welt noch simpler war und die Kunst zumindest den Anschein erweckte, eine Bedeutung zu haben. Doch hier stehen wir, mitten im Jahr 2024, und betrachten „Resurrection“ von Peter Jacobi, eine skulpturale Absurdität, die wohl mehr als Mahnmal für die Stagnation der zeitgenössischen Kunst dient, als dass sie irgendeine Form von Erleuchtung bietet. Wer hätte gedacht, dass Rost und banale vertikale Formen so viel Raum in unserer urbanen Landschaft beanspruchen könnten?
Diese rostigen Säulen, die eher an die Überreste eines längst vergessenen Industriegeländes erinnern als an ein Kunstwerk, sollen wohl einen „Wiederaufstieg“ symbolisieren. Vielleicht meinte Jacobi damit den Wiederaufstieg der Langeweile und der kreativen Belanglosigkeit. Diese Skulptur, die seit 1986 in Stuttgart vor sich hin oxidiert, ist ein treffendes Symbol für eine Kunstszene, die sich in ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit suhlt.
Erlaubt mir, einen Vergleich zu ziehen: Wie ich bereits in meiner Kritik zu Michael Deimls „Das Ei“ betonte, scheint die Kunstwelt ein Faible dafür zu haben, triviale Objekte zu monumentalisieren. Bei „Das Ei“ handelt es sich um einen riesigen Granitblock, der als Ei geformt ist und in einem Park in Stuttgart steht – eine Metapher für die Leere und die kreative Stagnation, die die moderne Kunst durchzieht. Genauso zeigt „Resurrection“, dass selbst die ambitioniertesten Werke oft nichts weiter als hohle Phrasen sind, in rostigem Metall gegossen.
Nun zur aktuellen Nachrichtenlage: Während Deutschland sich mit der neuesten Rentenanpassung von 4,57 Prozent beschäftigt, zeigt sich, dass selbst in wirtschaftlich bewegten Zeiten die öffentliche Kunst weiterhin stagnieren kann. Wie ich in meiner Kritik zu Erich Hausers „6/87-88“ bereits darlegte, bleibt auch diese monumentale Skulptur ein stählerner Dinosaurier in der Stadtlandschaft, der mehr an die kalte Unnahbarkeit der industriellen Vergangenheit erinnert als an die Wärme menschlicher Schöpfungskraft.
Peter Jacobi’s „Resurrection“ steht in diesem Kontext als ein weiteres Beispiel für eine Kunst, die nicht in der Lage ist, die Seele zu berühren oder den Geist zu erheben. Stattdessen bleibt sie ein stummer Zeuge einer Ära, die sich mehr auf die äußere Form als auf den inneren Gehalt konzentriert hat. Eine Skulptur, die wohl eher als Mahnmal für die verpassten Chancen und die kreative Armut der heutigen Kunstwelt dient.
Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen: Möge die Kunstwelt irgendwann erwachen und sich von den Fesseln ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit befreien. Bis dahin bleibt „Resurrection“ ein rostiger Beweis dafür, dass früher nicht alles besser war – aber zumindest ein wenig inspirierter.
Mehr Informationen: https://www.stuttgart.de/organigramm/adresse/peter-jacobi-resurrection-1986.php