Kunst und Ökologie von Robert Fleck

Kunst und Ökologie von Robert Fleck

Die absurde Utopie der Kunstwelt: Wie Kunst angeblich den Planeten retten will

In einer Welt, in der Aktivisten und Künstler sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und dabei so tun, als könnten sie die Klimakrise durch Kunstinstallationen und Performance-Aktionen lösen, kommt Robert Fleck mit seinem Buch „Kunst und Ökologie“ gerade recht. Fleck versucht, uns weiszumachen, dass Kunst eine bedeutende Rolle im ökologischen Diskurs spielt. Und hier beginnt der Spaß!

Zunächst einmal ist die Vorstellung, dass Kunst den Planeten retten könnte, geradezu lächerlich. Ja, richtig gelesen: Kunst kann die Erde reparieren! Wenn wir nur genügend Bäume pflanzen, wie Joseph Beuys es mit seiner Aktion „7000 Eichen“ vorgemacht hat, wird der Klimawandel sicher bald Geschichte sein. Oder auch nicht. Diese Art von naivem Aktivismus zeigt nur, wie disconnected die Kunstwelt von den realen Problemen ist.

Dann haben wir die junge Generation von Künstlern, die stolz darauf ist, weniger Acrylfarbe zu verwenden, weil sie Plastik enthält. Wirklich revolutionär! Stellen Sie sich vor, wie sie in ihren Ateliers stehen und heldenhaft ihre Pinsel reinigen, um Mikroplastik im Abwasser zu vermeiden. Währenddessen schreien die Ozeane und die Regenwälder vor Freude auf, weil endlich jemand den Mut hatte, auf umweltschädliche Farben zu verzichten.

Aber die Krönung des Unsinns ist die Diskussion über die Ökobilanz von Kunstmessen. Fleck beklagt sich über die Vielfliegerei und die Umweltbelastungen durch den Kunsthandel, als ob das Problem damit gelöst wäre, dass Künstler ihre Werke in virtuellen Galerien ausstellen. Natürlich, weil ein digitales Bild auf Instagram die gleiche Wirkung hat wie eine Originalskulptur in einem renommierten Museum. Es ist fast so, als würde Fleck versuchen, die Kunstwelt von ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit zu überzeugen.

Und dann gibt es noch die allseits beliebten klimagerechten Museen. Ja, Museen sollen jetzt auch noch energieeffizient sein! Weil es ja so wichtig ist, dass die Klimaanlagen, die die Meisterwerke der Kunstgeschichte schützen, weniger Strom verbrauchen. Wer braucht schon Originale, wenn wir auch Kopien in einem energiesparenden Bau betrachten können?

Am Ende bleibt „Kunst und Ökologie“ ein Paradebeispiel dafür, wie die Kunstwelt sich selbst zelebriert. Kunst muss keinen Beitrag zur Weltrettung leisten – das ist Blödsinn. Kunst existiert in einem Raum jenseits des Praktischen, sie ist ein Spiegel der menschlichen Seele und ein Ausdruck des Unaussprechlichen. Die Forderung, dass Kunst den Planeten retten soll, zeugt von einem tiefen Missverständnis ihres wahren Wesens. Kunst provoziert, inspiriert und bringt uns dazu, unsere Existenz zu reflektieren. Sie schafft neue Perspektiven und hinterfragt die Wirklichkeit, aber sie ist nicht dazu da, technische oder politische Lösungen zu liefern. In der Erwartung, dass Kunst die Welt retten soll, verkennen wir ihre wahre Stärke und Bedeutung. Kunst ist der Raum des Möglichen, des Symbolischen, des tief Humanen – und genau darin liegt ihre unverzichtbare Kraft.

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