Spacedumpling: Elf Tage Küchenfest – ifa-Galerie Stuttgart

Spacedumpling: Elf Tage Küchenfest – ifa-Galerie Stuttgart
Grafik_Plakat pacedumpling Ben El Halawany

Was könnte man besser tun, als sich während der sengenden Sommertage in einer stickigen Küche zu versammeln, um das Erbe von Kartoffeln, Reis und Teigtaschen zu feiern? Willkommen zu „Spacedumpling: Elf Tage Küchenfest“, einem kulturellen Potpourri, das uns zeigt, wie man mit Lebensmitteln, die in jedem Supermarktregal zu finden sind, Kunst und Gemeinschaft schafft.

Dieses Event schreit nach einer Verkörperung des Spruchs: „Wenn du es nicht malen kannst, iss es!“ Man könnte meinen, dass die Teilnahme an einem afghanischen Bolani-Workshop oder einer iranischen Tahchin-Session den kulturellen Horizont erweitert. Doch in Wirklichkeit verleiht es dem Begriff „Fusion Cuisine“ eine völlig neue, beunruhigende Bedeutung.

Während die Veranstaltung für ihre Vielfalt und Bemühungen um Integration gelobt werden kann, erweist sich die künstlerische Konzeption als so geschmacklos wie ungewürzte Kartoffeln. Die anwesenden Künstler und Kuratoren versuchen verzweifelt, tiefgründige kulturelle Bedeutungen in alltägliche Gerichte zu projizieren. Diese Bemühungen sind ungefähr so erfolgreich wie der Versuch, eine Mikrowelle als Skulptur zu verkaufen.

Ein solches Fest ist weniger ein Symbol für Integration und mehr eine Feier der eigenen Selbstgefälligkeit. Das Publikum besteht hauptsächlich aus der Kunstszene selbst – Künstler, Kuratoren und Förderer, die sich gegenseitig bekochen und feiern, während sie ihre eigenen Werke und Ideen zelebrieren. Diejenigen, die hoffen, ein authentisches kulturelles Erlebnis zu finden, werden feststellen, dass die Veranstaltung eher eine Karikatur dessen ist, was sie zu sein vorgibt. In dieser illustren Gesellschaft scheinen die einzigen wirklichen Gewinner die Steuergelder zu sein, die in den Topf fließen, um diese exquisite Suppenküche am Laufen zu halten.

Letztendlich ist „Spacedumpling“ eine ironische Verkörperung der aktuellen Kunstwelt: übermäßig intellektuell und schamlos überheblich. Der Versuch, Lebensmittel als Medium für tiefere gesellschaftliche Erkenntnisse zu nutzen, scheitert kläglich an der Oberflächlichkeit der Präsentation. Ein köstlicher Leckerbissen? Kaum. Eine satirische Reflexion der modernen Kunstszene? Absolut.

Fazit

Für diejenigen, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, um vielleicht ein paar Rezepte zu lernen oder einfach nur eine gute Zeit zu haben – guten Appetit. Für alle anderen: Bleibt lieber zu Hause und kocht etwas Anständiges. Für alle, die in die Szene eintauchen wollen und ein Händchen für ironische Selbsterhöhung haben, bietet „Spacedumpling“ sicherlich einen Ort, an dem man sich zu Hause fühlt. Für den Rest von uns bleibt die bittere Erkenntnis: Die Kunst kocht auf kleiner Flamme, während der Kulturhaushalt verprasst wird. Bon Appétit!

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